Was bringt dir eigentlich Besitz oder Eigentum?
Mit diesem Blogbeitrag greife ich ein für mich sehr spannendes Thema auf. Gerade in unserer aktuellen Situation, wo wir unser Haus verkauft haben, in das wir so viel Zeit und Herzblut reingesteckt haben, stellt sich bei mir immer öfter die Frage nach dem Begriff „Besitz oder Eigentum“.
- Wo hat dieser Begriff seinen Ursprung?
- Woher stammt diese Prägung nach Besitz zu streben?
- Wie wichtig war mir Besitz und ist es heute?
- Muss man er erst durchlebt haben, um es besser zu verstehen?
Schaut man sich die offizielle Erklärung des Begriffes Besitz an, klingt das so:
Besitz (lat. possessio) bezeichnet in der juristischen Fachsprache die tatsächliche Herrschaft über eine Sache. „Besitz“ bedeutet also, dass jemand tatsächlich über eine Sache verfügt, sie in seiner Gewalt hat. Dies gilt unabhängig davon, ob die Sache sein Eigentum ist oder nicht, also beispielsweise auch dann, wenn die Sache gemietet oder unrechtmäßig angeeignet ist.
In der juristischen Fachsprache bedeutet der Begriff Besitz oft zusätzlich den Willen, „diese Sache für sich zu behalten“ (Eigenbesitzwillen, lat. animus rem sibi habendi), also die „gewollte Sachherrschaft“.
Es werden Wörter verwendet wie Herrschaft, Gewalt oder Willen. Diese Wörter passen heute nicht mehr in meinen Wortschatz! Sie mögen mir in jungen Jahren von meinem Umfeld und der Gesell-schaft eingeprägt worden sein, um zu denken, dass man nur mit Besitz oder hochwertigen, teuren materiellen Gegenständen ein besserer Mensch ist oder auf andere Weise geachtet wird.
Mit dieser Prägung hatte ich immer den inneren Antrieb erfolgreich sein zu müssen, viel Geld und Eigentum haben zu müssen. Hinzu kamen noch Statussymbole wie Autos, Kleidung oder Uhren.
Wo kommt dieses Denken her? Ich glaube, wenn man die meisten Menschen nach einem Zeitraum von 30 -40 Jahren des Erfolgs fragt, was Ihnen heute wichtig ist, dann wäre die Antwort nicht der Besitz, sondern die exakt umgedrehte Reihenfolge.
Aus Außendarstellung / optisches Äußeres wird innere Zufriedenheit
Aus Geld / Besitz wird Zeit
Aus Angst wird Liebe
Ist es denn wichtig, all diese Erfahrungen machen zu müssen, um nach vielen Jahren festzustellen, dass man seine Zeit und sein Geld viel besser und nachhaltiger hätte investieren können?
Ja, ohne Erfahrungen können wir nichts ändern, da wir nicht beide Seiten der Medaille kennen würden. Dennoch glaube ich, dass eine nachhaltigere und bewusstere Lebensweise unsere Kinder in der Zukunft deutlich schneller zu solchen Erkenntnissen bringt. Durch kontrollierte Einschränkungen und gesunde Dosierung von Medienkonsum besteht die Möglichkeit unsere Kinder bewusster damit umgehen zu lassen. Die Medien üben heute, speziell durch den Markt der mobilen Endgeräte, erheblichen Einfluss aus. Es gibt digitale Werkzeuge, die uns exakt das suggerieren, wonach wir gerade suchen. Durch die Benutzung der mobilen Endgeräte sind wir alle zu einem gläsernen Menschen geworden. Vieles lässt sich eingrenzen und schützen, allerdings wird die Umfang der Informationen, die es zu verarbeiten gilt, immer komplexer.
Aus meiner Sicht hilft ein bewussterer Umgang mit den Medien deutlich, dass die Kinder der Zukunft schneller und klarer verstehen, wie Sie die Informationen einschätzen können.
Somit würde sich der Kreis schließen und Werte wie Innere Zufriedenheit, Zeit, Freunde und Familie würden wesentlich früher in ihr Leben treten.
Das wünsche ich meinen Kindern!
Aho, Flicki