Über deine Grenzen

WAGE DICH IMMER EIN WENIG ÜBER DEINE GRENZEN HINAUS

Das Wachstum eines Mannes wird immer dann gefordert, wenn er ein wenig über seine Grenzen, seine Fähigkeiten und seine Ängste hinausgeht. Er sollte nicht zu bequem sein und selbstzufrieden in der Sicherheit seiner Komfortzone stagnieren. Er sollte sich aber auch nicht zu weit über seine Grenzen hinauswagen und sich unnötig anstrengen, unfähig, seine Erfahrungen zu verarbeiten. Er sollte sich lediglich immer ein wenig über die Grenzen seiner Angst und seines Unbehagens vorwagen. Immer. Bei allem, was er tut.

Sobald Du Dir deine wahre Grenze ehrlich eingestanden hast, ist es das Beste, sich immer ein klein wenig über sie hinauszuwagen. Nur wenige Männer haben genug Mut für diese Übung. Die meisten begnügen sich entweder mit dem leichten Weg, oder sie spielen sich auf, indem sie den schweren Extrempfad wählen. Es kann sein, dass Du aus Unsicherheit an Dir zweifelst und immer den einfachen Ausweg suchst, ohne deine wirklichen Grenzen oder deine wahre Berufung je zu berühren. Andererseits kann Dich deine Unsicherheit dazu bringen, Dich unaufhörlich anzutreiben, um dein Gefühl des Mangels zu besiegen. Beide Ansätze gehen nicht auf deinen gegenwärtigen Zustand ein, der häufig aus Angst besteht. Wenn Du dich angestrengt bemühst, deiner Angst aus dem Weg zu gehen, kannst Du dich nicht in der Angstlosigkeit entspannen.

Deine Angst charakterisiert Dich am deutlichsten. Du solltest deine Angst kennen. Du solltest sie praktisch immer spüren. Die Angst muss zu deinem Freund werden, damit Du dich nicht länger unwohl mit ihr fühlst. Deine Urangst weist Dich einfach nur darauf hin, dass Du an Ihrer Grenze stehst. Wenn Du dich auf die Angst einlässt und an Ihrer Grenze verweilst kann wahre Transformation stattfinden. Wenn Du Ihre Grenze spielerisch berührst – weder faul noch aggressiv -, kannst du den gegenwärtigen Augenblick so unverzerrt wie möglich wahrnehmen. Du bist bereit, auf das einzugehen, was ist, anstatt zu versuchen, ihm zu entfliehen, indem Du über es hinweg auf ein zukünftiges Ziel hinsteuerst.

Die Angst vor der Angst kann Dich dazu verleiten, Dich zurückzuhalten und ein beschränkteres Leben zu führen, als es deinen Fähigkeiten entspricht. Die Angst vor der Angst kann dich auch antreiben, voranzudrängen und ein unechtes Leben zu leben: Du lässt dich aus Ihrer Mitte werfen, bist ständig angespannt und verpasst den gegenwärtigen Augenblick. Dagegen versetzt Dich die Fähigkeit, den gegenwärtigen Moment – auch die Angst – zu spüren, ohne ihm zu entfliehen, in einen Zustand lebendiger und demütiger Spontanität.

Du bist bereit für das sich entfaltende Unbekannte, weil Du dich von dem Horizont des Augenblicks weder zurückziehst noch über ihn hinausdrängst. Du wagst dich einfach nur ein wenig über Ihr Grenze vor. Indem Du dich über deine Angst hinauswagst forderst du deine Grenzen heraus, ohne zu versuchen dem Gefühl der Angst zu entfliehen. Du verlässt den festen Boden deiner Sicherheit mit ungeschütztem Herzen. Du stehst nackt und hellwach in der Weite des Nichtwissens. Hier zieht Dich die Schwerkraft deines innersten Wesens an den einzigen Ort an dem die Angst ad absurdum geführt wird: den ewigen, freien Fall deiner wahren Heimat. Nimm dich deiner Angst an und wage Dich geringfügig über sie hinaus. In jedem Bereich deines Lebens. Beginne jetzt.

 

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