Glücklich sein hat keine Ankunft

Über viele Jahre ist unser aktuelles Vorhaben gereift. Wir haben schon sehr früh als Teenager, und später als junge Erwachsene, die Welt bereisen dürfen. Wir sind heute sehr dankbar, dass wir diese Möglichkeiten bekommen haben. Als Paar und auch als Familie hat diese Flamme des Fernwehs weiter in uns gebrannt, so dass auch unsere Kinder schon jetzt viele schöne Orte auf dieser Welt sehen und erleben durften.


Aber wie oft haben wir uns dabei erwischt, dass wir unsere eigenen Blockaden aufgebaut haben, die uns durch Erziehung und auch durch die Gesellschaft antrainiert wurden.

– Erst wenn gewisse Dinge erreicht oder erledigt worden sind, können wir uns den nächsten großen Urlaub leisten
– Was ist, wenn die neuen Projekte nicht so gut laufen?
– Jetzt haben wir erst unser Haus gebaut. Wir können doch so schnell nicht wieder verkaufen!

.. und weitere Einflüsse aus dem direkten Umfeld, die meistens aus der Angst heraus resultierten.

In unserer Gesellschaft wird viel zu viel geplant. Viele wissen angeblich, was in 5, in 10 und in 15 Jahren erreicht werden soll. Das große

WENN, DANN…..

Unsere Meinung ist exakt das Gegenteil: Nur über das TUN, erlangen wir das WISSEN über unsere Pläne. Just do it!

Wir haben hier eine großartige Geschichte zum Nachdenken gefunden, die unsere Situation sehr gut widerspiegelt und unsere Entscheidung, sämtlichen Besitz zu verkaufen und die Welt zu bereisen, nur bestätig. Viel Spaß beim Lesen und Nachdenken:

Der 99-er Club

An einem schönen Sommertag ging der König mit einem seiner Minister durch seine Ländereien spazieren. Als Sie so über ihre Geschäfte sprachen, liefen Sie an einem kleinen, beschaulichen Bauernhof vorbei. Eine Familie, Vater, Mutter und Sohn, lebte dort und war voller Freude und Lust auf das Leben. Ihre Gesichter waren voll des Glückes und es schien Ihnen an nichts zu mangeln.
Aus der Küche roch es nach frischgebackenem Brot, das die Mutter mit viel Liebe und Leidenschaft zubereitete. Der Vater saß auf einem kleinen Schemel vor der Scheune und reparierte seinem Pflug. Dabei pfiff er voller Freude ein wunderschönes Lied.
Der König spürte förmlich diese Lust auf das Leben, diese Freude als Familie zusammen zu sein und fragte seinen Minister:
„ .. Ich habe so viele Ländereien, ein unglaublich großes Schloss und Unmengen an Gold. Aber diese Familie ist viel glücklicher als ich! Woran liegt das? Wie ist das möglich, dass diese Familie solch eine Freude entwickelt, obwohl sie scheinbar nicht viel besitzen? …“
Der Minister antwortete:
„ .. Mein König, das mag daran liegen, dass Sie nicht im 99-er Club sind …“
Der König:
„ .. Im 99-er Club? Was ist das? …“
Der Minister lächelte und bat den König um 99 Goldtaler. „.. Werter König, warten Sie 6 Monate. Ich werde es Ihnen zeigen.“
Am nächsten Tag legte der Minister einen Beutel mit 99 Münzen vor die Tür der Familie. Als der Vater den Beutel erblickte und öffnete, traute der seinen Augen nicht. Er blickte sich um, ob es vielleicht aus Versehen abgelegt wurde, aber es war weit und breit niemand zu sehen. So glücklich wie er war, rannte er ins Haus und zeigte es seiner Familie. Alle waren unglaublich aufgeregt.

Er fing an die Münzen zu zählen und kam auf insgesamt 99 Münzen. Er war etwas verwundert über die ungerade Zahl. „.. ich bin etwas aufgeregt. Bestimmt ist mir ein Fehler unterlaufen. Ich zähle noch einmal..“ Er zählte erneut. 99!
„Das kann doch nicht sein, warum sind das keine Hundert? Was hat sich die Person nur dabei gedacht. Wir sollten daraus 100 machen!“

Er rief seine Frau und auch seine Kinder und ließ Sie die Münzen zählen. Auch Sie kamen auf 99. Das hat ihn so verwirrt, dass er am nächsten Tag in die nächste Stadt gelaufen ist, um dort zu arbeiten und sich ein Goldstück zu verdienen. Er fand dort auch eine Möglichkeit und nach sehr harter Arbeit bei einem Schmied, kam er spät abends völlig erschöpft nach Hause.
Er nahm sein hart verdientes Geld und zählte erneut. Mit Erstaunen musste er feststellen, dass es nur noch 94 Goldstücke waren. Während seiner Abwesenheit haben seine Frau und sein Sohn je 2 Goldstücke genommen und haben sich davon etwas auf dem Händlermarkt gekauft. „.. Bist du des Wahnsinns? Ich schufte mich zu Tode, geben meinen letzten Tropfen Schweiß um 100 Münzen komplett zu haben und du hast nichts Besseres zu tun, als es für unnützes Zeug auszugeben?“

Seine Frau meinte dazu: „ …Jetzt wo wir soviel Gold haben, dachte ich mir, ich gönne mir ausnahmsweise mal eine Kleinigkeit. Während du wie irr, versuchst unbedingt dieses 100ste Goldstück zu bekommen, was niemand verstehen kann“.
6 Monate später kamen der König und sein Minister erneut am Bauernhof der Familie vorbei. Man spürte eine andere Energie. Der Spaß und die Freude waren verflogen, das Singen und Tanzen nicht mehr vorhanden. Nur noch Streit, Missgunst und Ärger.
Der König fragte: „.. Minister, was ist passiert? Was ist hier in den letzten 6 Monaten passiert?..“
Der Minister sprach: „.. Diese Familie ist nun offiziell Mitglied im 99-er Club!“ König: „.. Nun, ich habe dir 99 Goldtaler gegeben, aber was hat das mit einem Club zu tun?“
Der Minister erklärte: „.. Der 99-er Club ist für solche Menschen, die ständig diesem 1 Goldtaler hinterherrennen und das Vorhandene nicht anfassen. Es geht genauer gesagt um folgende Botschaft:

Das Glücklich sein wartet nicht irgendwo an einer Ankunft (100 Goldtaler)! Finde das Glück auf deiner Reise und nutze hierfür deine vorhandenen Ressourcen (99 Goldtaler). Zu planen, um irgendwann in der Zukunft eine Art Glück erfahren zu dürfen, ist nicht der Weg, den wir gewählt haben. Genau heute haben wir alle unsere größten Herausforderungen und das bedeutet nicht, dass wir unsere Zufriedenheit verschieben müssen.

Glück ist keine Ankunft, sondern eine Reise