Das rote Zelt

Das rote Zelt,

oder auch Mondhütte genannt, ist ein Jahrhundert altes Ritual, welches in vielen unterschiedlichen Kulturen vollzogen wurde.
Es ist ein RAUM für Frauen indem an altes, zyklisches Wissen erinnert wird, die weibliche Natur und Urkraft geweckt wird und es kann, darf somit Heilung stattfinden.
Es wird erzählt, gesungen, gelacht, geweint, zugehört, geschwiegen, Anteil genommen- man darf alles und muss gar nichts! Jede Frau kann einfach sein wie sie ist, ohne eine Rolle erfüllen zu müssen.

Ich bin eingeladen zu meinem ersten Frauen-Treffen im „roten Zelt“ bei Annette und Kim im Odenwald.
Der Raum ist mit roten Tüchern geschmückt, rote Blumen, rote Kissen, alles ist rot – ich merke jetzt erst, wie kraftvoll diese Farbe wirkt.
Auch meine drei Töchter sind dabei, treffen dort noch andere Mädchen in ihrem Alter, auch ihre Cousine und die Nachbarsmädchen sind schon hier, was wir alle ganz wundervoll finden, denn gerade für die nächste Generation sind diese Treffen wichtig.
Die Mädchen können jederzeit den Raum verlassen oder auch zu einem späteren Zeitpunkt, je nach Bedürfnis wieder mit dazukommen.

Es sind 12 Frauen unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Generationen gekommen. Wir sitzen im Kreis, stellen uns kurz vor, danach beginnt Annette mit einer kurzen Erklärung und heißt die Frauen im roten Zelt herzlich willkommen.

Wir singen ein wunderschönes Lied von Mutter Erde, um sie zu uns zu rufen, sie zu ehren.
Es gibt eine kleine Gesprächsrunde, ob es ein Unterschied ist als Mutter, Jungen und/oder Mädchen zu bekommen.
Die Stimmung ist ausgelassen und lustig.
Dann wird ein kleines Ritual zu unseren Ahninnen mütterlicherseits vollzogen.
Jede Frau schneidet sich einen roten Wollfaden ab, legt ihn um ihr linkes Handgelenk und spricht laut bei jeder Umwicklung:

Ich bin Nina (1. Umwicklung)
Ich bin Tochter von Carina (2. Umwicklung)
Ich bin Enkelin von Eleonore (3.)
Ich bin Urenkelin von Elisabeth (4.)
Ururenkelin von …. (nur wenn man den Namen weiß)
Ich bin Tochter von Mutter Erde (5.)
Ich bin Mutter von Stella (6.)
Ich bin Mutter von Nisha (7.)
Ich bin Mutter von Miley (8.)
Ich bin Mutter von Makaio (9.)
Und ich bin Mutter von allen zukünftigen Generationen (10.)

Wow, das hat sich sehr kraftvoll und präsent angefühlt!
Ein schönes Gefühl…jede ist an der Reihe und dies dauert einen Moment.

Zwischendurch wird wieder gesungen, es ist Platz um sich auszutauschen.

Zum Schluss bekommt jede Frau 2 Kerzen, die von ihr reihum angezündet werden und jede Sprich dazu:
– ich entzünde eine Kerze für alle Frauen und Ahninnen die waren (Mutter, Oma, Uroma…)
– Und eine Kerze für alle die noch kommen werden (Kinder, Enkel, Urenkel…)
Wir singen danach, sehen nach hinten, um unsere Ahninnen zu sehen und zu ehren!
Anschließend werden die mitgebrachten Speisen gemeinsam gegessen.

Welch ein wundervoller RAUM für uns Frauen, indem wir unsere Weiblichkeit feiern und zelebrieren dürfen.
Ich fühle mich gestärkt, weiblich, lebendig und sinnlich!

Ich werde wiederkommen! Danke Annette und Kim für diesen schönen Abend.

Good Weibrations
Nina